Kino & Co.
Manchmal bin ich morgens etwas
ÜBEREMPFINDLICH
De grønne slagtere - Dänische Delikatessen
Das Leben ist eine Abfolge logischer Zwangläufigkeiten, auch wenn es nicht immer so aussieht. Das muß uns nur einmal jemand in aller Konsequenz klar machen - und das gelingt dem Dänen Thomas Jensen auch immer wieder.
Schon als Drehbuchautor von I Kina Spiser De Hunde (In China essen sie Hunde) hat er es so gut gemacht, daß der eine Teil der Kinobesucher irgendwann hinausgestürzt ist - das waren genau jene, die wahrscheinlich das Leben als solches wie auch seine letztendliche Sinnfreiheit nicht ertragen können (oder aber eben: Bayern s.u.), während der andere Teil - und das waren damals exakt zwei Leute in der Kieler Pumpe zur Eröffnung der dänischen Filmwoche, nämlich Klaus und meine Wenigkeit - herzhaft lachen mußte: unter den arg empörten Blicken und Kommentaren der üblichen Verdächtigen (das professionelle, geladene Kulturpublikum). Und damals schon drängte sich uns der Vergleich zu Fargo von den Coen-Brüdern auf.
De grønne slagtere ist nun dermaßen konsequent logisch in seinem Handlungsverlauf, daß die Anzahl der Lacher sofort steil angestiegen ist und zwar im ganzen Publikum. Wer weiß, vielleicht ist das Kinopublikum ja auch etwas reifer geworden für die Filme und Drehbücher von Thomas Jensen, dessen Film als bizarre Komödie verkauft wird, was er ja auch schließich ist.
Ach, und übrigens:
Überall woanders wird ja schon der Inhalt von De grønne slagtere verbreitet, also halte ich mich an dieser Stelle mal vornehm zurück und erteile den Befehl: HINGEHEN, SELBER ANKUCKEN!!!
Und sich über einen wunderbaren doppelten Nikolaj Lie Kaas (Bjarne / Eigil), eine bezaubernde Line Kruse und einen herrlich wirren Mads Mikkelsen freuen.
PS:
Und, Rüdiger Suchsland von BR-Online: Wer diesen Film als "Ekel-Humor" mißversteht, der hat den Schuß ja nun so überhaupt nicht gehört! Aber vielleicht ist der Film halt einfach nix für Bayern, denn wer noch nicht mal weiß, wie man sich mal richtig höcht, geschweige denn weiß, wos des denn nun wieder sein soll, der soll halt keine Rezensionen über dejlige dänische Filme verbrechen!
Åke Åkeström
7.9.2004